Toskana Geheimtipps
Abseits der Touristenpfade
Die Toskana: die beliebteste und meistbesuchte Region Italiens.
Ja, die Toskana ist wunderschön, mit ihren alten Orten, Zypressenhainen und der guten Küche.
Doch leider sind viele Orte sehr überlaufen.
Es gibt sie aber noch: die Geheimtipps, die Orte die abseits der klassischen Touristenpfade liegen.
Massa Marittima & Monterotondo Marittimo
Unweit von Massa Marittima – einer pittoresken Kleinstadt, die vor allem in den Abendstunden mit ihren stillen Gassen zum Spazieren und Verweilen einlädt – zeigt sich Monterotondo Marittimo von einer ganz anderen Seite.
Hier bestimmt die Geothermie das Bild – ein Naturphänomen, das die Landschaft in eine fast surreale Szenerie verwandelt. Im kostenfrei zugänglichen Geothermalpark steigt Dampf aus der Erde, es riecht nach Schwefel, und die Umgebung erinnert eher an eine apokalyptische Welt als an die sanfte, postkartenhafte Toskana.
Der Park lässt sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden – ein ungewöhnlicher, aber faszinierender Ort abseits der üblichen Reiserouten.
Bagni di Petriolo
Wir wollten vor Jahren einmal in Saturnia baden und fanden nicht mal einen Parkplatz. So überlaufen sind die bekanntesten Schwefeltümpel Italiens.
Doch es gibt eine Alternative und diese ist, wie alle Thermalquellen, vor allem in der kalten Jahreszeit schön. Auf halber Strecke zwischen Siena und Grosseto befinden sich die kostenfrei zugänglichen Thermalbecken Bagni di Petriolo.
Das Wasser hat circa 43 C°, zum Abkühlen und um den Schwefelgeruch loszuwerden kannst du im erfrischenden Fluss schwimmen, denn es gibt leider keine Duschen!
Parken kannst du an den Quellen kostenfrei und eine Übernachtung mit dem Camper wird auch geduldet.
das Kloster La Verna in den Foreste Casentinesi
Das wilde Waldgebiet der Foreste Casentinesi zählt zu unseren Lieblingsorten. Zwischen Emilia-Romagna und Toskana gelegen, bietet das Naturschutzgebiet unzählige Wanderwege, eine erstaunliche Artenvielfalt und das berühmte Kloster La Verna. Dieses liegt auf 1.300 Metern Höhe und wurde durch Franz von Assisi bekannt, der hier im Jahr 1224 seine Stigmata empfing. Seither gilt La Verna als einer der wichtigsten franziskanischen Pilgerorte Italiens.
Vor allem im Herbst entfaltet das Kloster, das bis heute von Mönchen bewohnt wird, eine fast mystische Atmosphäre – und wer möchte, kann hier sogar übernachten.
Im umgebenden Wald steht zudem der höchste autonome Baum Italiens, der Abetone. Einige Bäume in diesem uralten Forst sind bis zu 400 Jahre alt – ein stilles, ehrfurchtgebietendes Zeugnis der Zeit.
San Vivaldo
Zwischen Pisa und San Gimignano liegt San Vivaldo, ein spiritueller Ort mitten im Wald, der bis heute fast unberührt geblieben ist. Die kleine Klosteranlage entstand im 16. Jahrhundert und wurde nach dem Vorbild Jerusalems erbaut – mit Kapellen, die symbolisch die heiligen Stätten nachbilden.
Zwischen den alten Mauern und schattigen Wegen liegt eine fast greifbare Ruhe. San Vivaldo lässt sich wunderbar mit einer kleinen Wanderung verbinden und ist ein perfektes Ziel, wenn man in der Toskana einen Moment der Einkehr und Abgeschiedenheit sucht – fernab der großen Touristenrouten.
Die Klosteranlage kannst du kostenfrei auf eigene Faust besuchen. Die Kapellen sind von Innen jedoch nur im Rahmen einer Führung begehbar.
Wild und lautlos Tipp: Wer nach dem Spaziergang einkehren möchte, findet in der Osteria San Vivaldo di Carla Alari ein Stück echte Toskana – schlicht, lecker und bezahlbar.
Radicofani
In der südlichen Toskana, unterhalb des Val d’Orcia, liegt Radicofani – ein stiller, mittelalterlicher Ort, über dem eine mächtige Festung thront. Die Besichtigung der Burganlage kostet 5 Euro, es ist möglich direkt am Eingang kostenfrei zu parken. Von hier reicht der Blick weit über die Hügellandschaft bis zum Monte Amiata.
Berühmt wurde Radicofani durch den legendären Räuber Ghino di Tacco, eine Art toskanischer Robin Hood, der hier im Mittelalter lebte. Seine Geschichte gibt dem Ort einen Hauch von Mythos.
Wer durch die alten Gassen schlendert, spürt, dass Radicofani noch immer ein Geheimtipp ist.
Wild und Lautlos Tipp: Im kleinen Laden „Pane e Companatico“ kannst du dir ein rustikales Brötchen richten lassen und es mit einem Glas lokalem Wein am auf der Piazzetta del Teatro genießen.
